Die EU-Kommission macht sich für massive Investitionen in die Atomkraft stark, um die Klimaziele zu erreichen und die Energieunabhängigkeit zu stärken.
Deutschland hat der Atomkraft den Rücken gekehrt. Seit Jahren wird offiziell nicht mehr an Kerntechnologie geforscht. Dabei war Deutschland einst führend bei dieser günstigen, effizienten und zuverlässigen Technologie.
In Anbetracht des enorm gestiegenen Energiebedarfs von Systemen der Künstlichen Intelligenz (KI), wie z.B. ChatGPT, setzen fortschrittliche Länder auf den verstärkten Ausbau effizienter, sauberer und klimaneutraler Kernenergie. Dabei sehen die Pläne vieler EU-Staaten sowohl die Verlängerung der Lebensdauer bestehender Reaktoren, als auch den Bau neuer Großreaktoren vor. Die EU-Kommission hat die Produktion von Kernenergie als äußerst CO2-arme Energiequelle eingestuft.
Milliardenschwere Ausgaben sollen den Ausbau der Kernenergie in Europa nun weiter vorantreiben, um die Klimaziele zu erreichen und die Energieunabhängigkeit zu stärken. Zusätzliche Investitionen seien etwa für Kernfusion oder kleinere Reaktoren erforderlich. Dafür seien bis 2050 Investitionen in Höhe von mehr als 240 Milliarden Euro nötig.
Welche Rolle soll die Atomkraft künftig im europäischen Energiemix spielen? Wie begründet die EU-Kommission ihre Milliarden-Investitionen in eine Technologie, die in einigen Mitgliedsstaaten umstritten ist?
Laut EU-Kommission seien alle CO2-freien und CO2-armen Technologien erforderlich, um die Klimaziele zu erreichen und Europas Energiesystem zu dekarbonisieren. Laut Schätzungen der Kommission werden 2024 mehr als 90 Prozent des Stroms in der EU aus dekarbonisierten Energiequellen kommen, in erster Linie aus Wind-, Solarkraft und Kernenergie.
Dabei stellt Kernenergie in diesem Energiemix die einzige und effizienteste Energieform dar, die grundlastfähig ist.
Quelle: Heise